Wortmeldung zum Jahresbericht 2017 USZ

(24.09.18 im Kantonsrat)

Sehr geehrte Frau Ratspräsidentin,
Herr Gesundheitsdirektor, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Gäste.

Zu ein paar Punkten möchte ich aus Sicht der SP vertieft Stellung nehmen. Zuerst möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern  für die gute Arbeit bedanken, die sie für uns alle leisten. Ebenfalls bedanken möchte ich mich für die offene Art des Spitalrates und der Spitaldirektion und dafür, dass sie unsere Fragen alle ausführlich und verständlich beantwortet haben.
Wie unser Präsident erklärt hat, liegt das EBITDAR (Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Mieten oder Restrukturierungskosten) bei 7,8 %. Damit erreicht das USZ die in der Eigentümerstrategie geforderte EBITA-Marge von geforderten 10% nicht.
Da das USZ im 2017 noch Mieterin war, entspricht das EBITAR etwa dem zukünftigen EBITA.
Es ist uns wichtig, dass das USZ genügend Mittel für die Investitionen in die Infrastruktur erarbeiten kann. Wie ich bereits im letzten Jahr hier erwähnt habe, besteht ein grosses Problem für das USZ in der Finanzierung von Forschung und Lehre. Dass eine Übergangslösung gefunden werden musste und nicht endlich eine Einigung der Finanzierung gefunden werden konnte enttäuschte uns sehr. Wir hoffen, dass dieses Problem nun wirklich prioritär angegangen wird. Denn die Medizinische Forschung und Lehre sollte
gestärkt und nicht geschwächt werden!
Im Gegensatz zu den meisten anderen Spitälern hatte das USZ auch im 2017 ein Wachstum von 2,3 % bei den stationären Behandlungen, dies konnte nur durch eine Verbesserung der Auslastung und der Prozesse möglich gemacht werden. Im ambulanten Bereich setzte sich das Wachstum der letzten Jahre fort. Mit Blick auf die auch von uns unterstützten Strategie, ambulant vor stationär, ist diese Entwicklung richtig. Der Entscheid über die zweckmässigste Behandlungsform muss aus medizinischen, nicht aus wirtschaftlichen Gründen erfolgen!
Hier sind wir alle gefordert dass dies auch umgesetzt wird!
Damit das USZ längerfristig dieses Wachstum im ambulanten Bereich verarbeiten kann, ist man am Standort Flughafen am Bauen. Der Rohbau wird Ende 2018 fertiggestellt sein. Dazu könnt Ihr, meine lieben Kolleginnen und Kollegen, am 24. Oktober am Parlamentariertag des USZ ein genaues Bild machen. Ich bedanke mich bei Martin Wasser und Gregor Zünd
für diese Einladung.
Zum Personal:
Gute Führung hat vor dem Hintergrund der anstehenden baulichen Gesamterneuerung des USZ einen hohen Stellenwert. Die Arbeitsabläufe und die Zusammenarbeit in den neuen Räumlichkeiten werden sich gegenüber heute massgebend verändern. Damit die Mitarbeitenden sich weiterhin wohl und sicher fühlen, ist es wichtig, dass sie bei diesen Veränderungsschritten miteinbezogen und gut informiert werden.
Das USZ hat 6229.9 Vollzeitstellen und dazu kommen noch 683.5 Vollzeitstellen für Lernpersonal und Unterassistenten. Diese Stellen sind auf 8214 Personen verteilt. Die Ausbildungen werden auf allen Stufen sehr gut und verantwortungsvoll gemacht. An den Swiss Skills wurde zum Beispiel die im USZ Ausgebildete Frau Aicha Sebai als beste Hotelfachfrau ausgezeichnet, dies bei einer Konkurrenz von Teilnehmer aus der Spitzen-Hotellerie und von Privatspitälern. Ich gratuliere ihr, ich möchte mich aber auch bei allen
Ausbildungsverantwortlichen für ihre gute und wichtige Arbeit bedanken.
Zur fünften Ferienwoche: leider wurde die Vorlage vom Regierungsrat ohne
Berücksichtigung der Realitäten gemacht. Die Vernehmlassung zeigte die grosse Akzeptanz für eine zusätzliche Ferienwoche. Jedoch nicht für eine Arbeitszeiterhöhung!
Dass diese nicht ganz kostenneutral umgesetzt werden kann ist und war Arbeitgebern und Arbeitnehmern klar, jedoch ist die Aufhebung des Wettbewerbsnachteils grösser als die geringen Mehrkosten. Leider müssen die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer wegen eines schlecht vorbereiteten Geschäftes nochmals ein Jahr auf zeitgemässe Anstellungsbedingungen warten!
Klinisches Risikomanagement:
Für die Sicherheit von Patienten und Personal macht das USZ viel. So konnte im Berichtsjahr die Senkung der spitalassoziierten Infektionen erreicht werden. Das USZ will die Rate längerfristig auf unter 5% senken. Dieses Ziel wird über interprofessionelle Zusammenarbeit und Kommunikation strukturiert angegangen. Ein Beispiel dafür ist ein sehr erfolgreiches Video zu Hygienegrundsätzen. Mit verschiedenen Massnahmen wird auch die Medikationssicherheit verbessert.

Zum Abschluss noch ein paar Worte zur USZ Foundation:
Wir begrüssen die Gründung einer Zentralen anstelle vieler kleiner Stiftungen für das USZ. Es ist wichtig und richtig, dass mit Privaten Geldern die angewandte Forschung und Lehre zusätzlich unterstützt werden kann. Sie können mit ihrer Spende, die an keinen Zweck gebunden ist allgemein die Forschung fördern oder sie können eine Zweckgebundene Spende z.B. für die Schweizerische Allergiestudie machen. Damit helfen sie den rund zwei
Millionen Schweizern Pollenallergiker künftig weniger unter Pollen leiden zu müssen.
Bei der Stiftung ist es uns wichtig, dass wir den Spenderinnen und Spendern als Oberaufsicht die Sicherheit geben können, dass die Gelder in ihrem Sinne eingesetzt werden. Deshalb sind wir auf eine klare Transparenz und eine volle Einsicht angewiesen. Ich bin sicher, dass nach einigen unverständlichen Anfangsschwierigkeiten eine gute Lösung gefunden werden kann.

In diesem Sinne hoffe ich auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit in allen Bereichen des USZ.

Die SP empfielt euch den Jahresbericht 2017 zu genehmigen.
Herzlichen dank